Sonntag, 2. September 2012

Brauchst du jemand zum Priorisieren? - oder: was helfen kann, wenn es eigentlich zuviel ist

Hallo zusammen,

ich glaube, eigentlich wollte sie gerade den Tatort gucken. Und nach 10 Minuten hat sie ihn auch geguckt - das weiß ich nicht so genau, denn da war ich schon wieder offline.

Won wem ich rede?

Ach so, hatte ich vergessen: von einer meiner Kolleginnen, die einfach immer da sind - sogar dann, wenn man gar nicht merkt, dass man sie braucht.

Das war so: ich glaube, ich hatte schon mal irgendwo erwähnt, von was ich alles keine Ahnung habe. Wenns recht ist, würde ich diese Liste gerne erweitern - und zwar um das Thema PC-Anwendung und - Technik in jeglicher Form.
Grundsätzlich bin ich damit ganz gut um die Ecke gekommen, bis so grauenhafte Aufgaben wie Blog einrichten und Homepage pflegen in mein Leben gestolpert sind.

Diese meine Kollegin nun hatte mich dezent darauf hingewiesen, dass sie einen meiner Blog-Artikel kommentieren wollte und an den Einstellungen gescheitert ist. Ich sollte die doch mal so ändern, dass man ohne einen account einzurichten auch kommentieren kann - also sinngemäß, ein Bier trinken kann, ohne gleich die ganze Kneipe zu pachten.
Irgendwie nachvollziehbar - für mich aber in der Abteilung "muss das sein?" und damit auf Platz 273 meiner to-do-Liste. Und genau das habe ich ihr dann auch geschrieben - mich höflich bedankend natürlich.

Und was macht sie?

Sie gibt mir einen weiteren Tipp und endet mit dieser Frage:

Was steht denn auf Platz 1 deiner to-do-Liste? (Diese Coaches!!!)
Und: Brauchst du jemanden zum Priorisieren? (und das mitten im Tatort!)

Was dann folgte, waren 10 Min. online-Coaching per Chat (denn auch Coaches brauchen Coaches ;) multitasked inklusive Tatort gucken.

Ja, Priorisieren ist schon mal ne feine Sache - fast so wie Urlaubsgefühle im Alltag - das hatte ich vor ein paar Tagen auch gerade beschlossen. Meine Entscheidung war: zur Abwechselung mal wieder ganz normale nette Zeiten mit meinen Lieben zu verbringen.
Und genau das hab ich dann auch gemacht:
mitten am Tag mit meinem Mann Essen gewesen, 
abends mit Freunden ein tolles Konzert besucht, 
mit meinem Sohn über unser Provinz-Fest gezogen, 
einen schönen Betriebsausflug mit meinen Kollegen gemacht 
danach mit Freunden und Familie auf besagtem ödem Stadtfest schön ausgiebig Kaffee getrunken und die nächsten Kino-Dates verabredet
und mit 2 Freundinnen schön lange telefoniert und Treffen ausgemacht

All das fiel mir ein bei der Frage meiner Kollegin nach Platz 1 meiner Liste - denn meine neue Arbeit macht mir so viel Spaß, dass ich zeitweise einfach vergesse, diese schönen Momente möglich zu machen.
Gegen das Vergessen helfen ja bekanntlich reminder, aber was hilft gegen das Vergessen von Remindern?
Was hilft dagegen, mit dem Kind ein Buch anzuschauen und parallel zu überlegen, welche Mails noch zu beantworten sind?
Und was hilft dagegen, am PC zu arbeiten und plötzlich von einem gerade zurückgekehrten Schulkind nach dem aktuellen Mittagessen gefragt zu werden (das es natürlich noch nicht gibt!)?
Was hilft gegen das parallele Aufploppen von Facebook-Nachrichten und 3 verschiedenen Elternbriefen mit Anhängen für Unterschriften und Angaben darüber, wer welchen Salat wann wohin mitbringen kann (und warum nicht?)
Und was hilft dagegen, den Sohn zum Gitarre üben zu motivieren während endlich die erwartete Antwort vom Auftraggeber mit der Bitte um schnelle Rückmeldung reinschneit?

Ganz ehrlich - Multitasking ist es nicht, jedenfalls nicht für mich - das habe ich lange lange ausprobiert.
Es endet irgendwo zwischen Überforderung  und gebügelten Hemden im Gefrierschrank (kein Witz - das hat mir heute eine Kollegin auf dem Betriebsausflug erzählt).
Und es endet zwischen abgehakten Posten und eben eingefrorenen Gefühlen - deutlich daran zu erkennen, dass man selbst in der ausgewiesenen Arbeitszeit plötzlich anfängt rumzutrödeln und sich zu verzetteln.


Und da bin ich auch wieder bei der Motivation für diesen Blog hier:

verschiedenes unter einen Hut bringen ist für mich oft weniger eine Frage der Zeit, als eine danach, was jetzt gerade dran ist und vor allem, wer.

An diesem Wochenende war ich dran mit vielen schönen Erlebnissen - und damit kann ich auch der nächsten Woche sehr gelassen entgegen sehen.

Ich melde mich übrigens, sobald ich Platz 273 der Liste erreicht und die Kommentarfunktion für meine Blogs neu eingestellt habe - oder ich frage direkt jemand, der sich damit auskennt ;)

Und jetzt bin ich schon wieder dran - diesmal mit Schlafen gehen!


Eine schöne Woche und ganz besonders viel Spaß beim Priorisieren :)

Frau W aus F





3 Kommentare:

  1. OH NEIN - wie einfach war das denn?

    Also, jetzt kann jeder hier nach Lust und Laune kommentieren.
    Manchmal muss man gar niemanden fragen, der sich auskennt - man muss es einfach nur probieren ;)

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  2. Liebe Anne, Du hast Recht - man muss auch immer mal wieder für die schönen Momente sorgen. Trotzdem ist es immer wichtig, die Todoliste der nächsten 5 Punkte wenigstens (jaja, wir alle können das Multitasking ja nicht immer lassen) im Fokus zu haben. Beim Tatort habe ich einen der Punkte erledigt und einen weiteren weiter bearbeitet :-)
    Was Du gerade machst - das Tempo rausnehmen - werde ich auch in Kürze mal wieder tun.... versprochen! Stephanie

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  3. Liebe Stephanie,

    klasse, dass du jetzt hier kommentieren kannst:) Die nächsten 5 Punkte im Fokus ist ein guter Tipp und eine gute Größe! Danke dir sehr und vor allem fürs 10 Minuten-Coaching beim Tatort - bin gerade dabei, das Ergebnis zu verfeinern. Ich glaube, am Tempo ändere ich nichts, aber ich sorge wieder dafür, nicht an den schönsten Rastplätzen einfach nur vorbeizurauschen :)LG., Anne

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