Sonntag, 27. Mai 2012

Warum ich in Frauenzeitschriften gerne mal was über Hirnforschung lese

Hallo zusammen,

ich weiß, ich hatte versprochen, hier demnächst darüber zu berichten, wie man innerhalb von 3 Tagen eine Geb.-Feier für einen Haufen wunderbarere Freunde auf die Beine stellt, die man eine ganze Weile aus den Augen verloeren hatte und das Ganze inkl. Job und Familie, aber ohne einen Nervenzusammenbruch zu bekommen.
Da diese Feier rundum wirklich sehr schön und entspannt war, werde ich auf jeden Fall darüber berichten - demnächst in diesem Theater.
Aber für heute gilt der schöne Spruch "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt".

Ich war nämlich gerade im Park und hatte endlich die Gelegenheit, mal wieder in der Sonne zu liegen und meine "Brigitte" zu lesen - ich bin bekennende Brigitte-Leserin seit über 15 Jahren. Nicht nur das:
ich bin sogar Brigitte-Abonnentin leider mit viel zu wenig Zeit und mit dem Effekt, dass sich in unserem Wohnzimmer auf annähernd jeder freien Fläche zwischen 2 und 5 Brigitte-Ausgaben stapeln - zu viele davon noch nicht einmal gelesen - aber dazu komme ich noch - ganz bestimmt.

Was mich an dieser Zeitschrift so begeistert, ist zunächst einmal die intelligente und lebendige Sprache der Texte - von den Kolumnen über die Reportagen und Interviews bis hin zu den Bildunterschriften. Aber da ist noch etwas anderes: es ist eine ganz besondere Mischung aus vielen verschiedenen Themen und Ideen, die mich über die Jahre so weit begleietet und inspiriert haben, dass ich daraus mein ganz persönliches Lebens-Mosaik gestalte.

Und so habe ich inspiriert durch einen Artikel über persönliche Stadtführungen in Berlin aus dem letzten September glaube ich und natürlich durch meine Coaching-Ausbildung bei Barbara Sher mein eigenes Coaching-Konzept für Frauen entwickelt - eine Mischung aus entspanntem Statdbummel durch eines meiner Frankfurter Lieblingsviertel und professionellem Coaching - beides mit Urlaubsgefühlen zum Mitnehmen und entspr. Langzeitwirkung.

Und nun liege ich heute im Park in der Sonne und lese zur Abwechselung mal die aktuelle Ausgabe meiner Lieblingsszeitschrift und da stoße ich doch tatsächlich auf den Artikel - genauer ein tolles Dossier  inkl. Interview mit dem renomierten Hirnforscher Gerald Hüther zum Thema "Leichter Leben" und eine Fotoreportage zum Thema "Mein anderes Ich entdecken".
Und in annähernd jeder Zeile finde ich nun eine schriftliche Bestätigung für den Effekt dieser Coaching-Stadtbummel-Idee  - so zu sagen wissenschaftlich unterfüttert, was ich seit einigen Monaten immer wieder mit Staunen beobachte:

- in jeder meiner bisherigen Klientinnen steckt ein Potential, von dem sie entweder nichts geahnt oder es schlicht für selbstverständlich gehalten hatte (genau wie in der Styling-Reportage über unentdeckte Persönlichkeitsanteile)

- über das Körpergefühl lassen sich sehr einfach und nachhaltig viele gute Entscheidungen treffen ( wie in der Sammlung von Tipps zum Leichterern Leben )

- durch die Verknüpfung von schönen und glücklich machenden Erfahrungen mit bisherigen blockierenden Widerständen werden auf ganz einfache Weise neue und oft bahnbrechende Entwicklungen möglich (wie im Interwiew mit dem Neurobiologen Gerald Hüther beschrieben)

"Wenn sich so etwas wie Genuss andeutet, sollte sie innehalten und der Freude nachspüren, vielleicht in Worte fassen", sagt der Hirnforscher - es geht um eine Bekannte der Journalistin, die Unordnung nicht ertragen kann und unter ihrem eigenen Kontrollzwang leidet - "Gut, dass die hier nicht vorbeikommt", denke ich gerade im Hinblick auf meinen leicht chaotischen Familienhaushalt.
Sie soll also mal alles einen Tag einfach laufen lassen und der Freude nachspüren - herrlicher Tipp von einem Neurobiologen.
Und dann kommt der entscheidende Satz "Oder, noch besser, dazu tanzen, damit die neue Erfahrung auch körperlich verankert wird, dann bleibt sie am besten hängen."

 "Genau das ist es", sage ich da zu meinem Mann auf der Picknickdecke im Park "Genau das ist es, was da immer passiert beim Coaching-by-the-way (so nenne ich meinen Stadtbummel-Coaching-Mix) - wir verankern die schönen Erlebnisse über die Bewegung. Deshalb kommt da auch immer so schnell so viel bei raus." "Na," sagt er trocken "dann hast du´s ja endlich auch schriftlich".

Ich lese also weiter "Endlich fängt die Forschung an, zu begreifen, dass das Hirn nicht dazu da ist, sich zu merken, was furchtbar war, sondern wie wir aus einer Krise herausgekommen sind" - dann spricht der Hirnforscher noch von erlernter Hilflosigkeit, wenn wir auf Krisen mit Erstarrung, Angriff oder Flucht reagieren (übrigens meistens im Job - auch interressant) und auf die Frage, wie man da wieder rauskommt, sagt er:

"Wir brauchen einen Menschen, der uns liebevoll einlädt, ermutigt und inspiriert" - ja, das glaube ich auch - da gibt es oft gute Freunde oder Partner, die das tun. Aber die wiederum sehen manchmal gar nicht diese anderen Persönlichkeitsanteile und Potentiale, die da in einem schlummern - ist ja auch kein Wunder - je nach Situation lassen wir die ja auch gar nicht sichtbar werden.

Aber da gibt es ein Zeichen, das ganz eindeutig die richtige Richtung anzeigt: Strahlende Stimme, leuchtende Augen und Kribbeln im Bauch - Vorfreude könnte man es nennen, endlich das tun zu dürfen, was man wirklich gerne macht - und diese Freude und Begeisterung entsteht genau dort, wo  ein verstecktes Talent oder Potential nach draußen will - und zwar genau da hin, wo es auch hingehört.

Meine letzte Klientin wird - wie ich hoffe - nun  ein großes Projekt auf die Beine stellen, mit dem sie Schulabgänger auf die für jeden einzelnen passende Berufslaufbahn bringt - unterstützt und begleitet von einem Mentoren-Netzwerk aus Studium und Business und gleichzeitig einem Unterstützerteam untereinander. Ein wunderbares Projekt, das zu ihr warmherzigen, sozialen Art und allen ihren tollen Talenten und Erfahrungen aus 2 großartigen Berufskarrieren passt.

"...auf allen Ebenen verschiebt sich etwas in eine aus meiner Sicht günstige Richtung", sagt Gerald Hüther und spricht von entstehenden Netzwerken und das "sich um andere kümmern" als Win-win-Situation " ...das stärkt und richtet den Blick auf das, was wirklich wichtig ist", erklärt er dazu.

Und dann kommt der Satz, der einen Großteil meiner Motivation ausmacht:

"Dieser Prozess beginnt von unten, bei jedem Einzelnen" - "Genau", denke ich diesmal leise für mich und erinnere mich an eine andere Klientin, die ihre Widerstände überwunden hat und sich endlich traut, mit ihren Angeboten an die Öffentlichkeit zu gehen.

Was sie macht: sie leitet Spielgruppen, Workshops und Seminare für Eltern mit Babies und legt dabei vermutlich einen wunderbaren Grundstein dafür, dass diese Kinder vielleicht gar nicht erst in diese erlernte Hilflosigkeit kommen, von der Gerald Hüther so deutlich gesprochen hat.
Denn "Die Wissenschaft fängt an einzusehen, dass nicht die genetischen Anlagen, sondern soziale Erfahrungen unsere Persönlichkeit prägen" und "Wenn ein neues Gefühl stark genug wird, kann es ein altes überlagern."

Liebe Brigitte-Redaktion, vielen Dank für dieses aufschlussreiche Dossier und für die vielen, vielen tollen Inspirationen, die mich genau dahin geführt haben, wo ich heute bin:

auf dem Weg zu meinem Traumberuf und einem schönen leichten Leben - jeden Tag komme ich beidem einen Schritt weiter - auch dafür habe ich einen Satz, der mir das ermöglicht und den ich später in eurem aktuellen Slogan "lebe lieber unperfekt" wieder gefunden habe:
bei mir heisst das "mach es einfach nur good enough"- so zieht sich das durch meinen Haushalt, mein Styling, meine Homepage und meine Blogs - aber es macht einfach Spaß, entlastet sehr und tut einfach nur gut.

Ein langer Text geht zu Ende - und auf mich und meine Familie wartet jetzt ein schöner Vorsommer-Abend mit Spargel und Schinken auf unserer Terrasse - eben Urlaubsgefühle am Wochenende :)


Euch allen ein schönes Wochenende - mit oder ohne Frauenzeitschrift:)


Frau W aus F


P.S.: Für alle, die sich über Stadtbummel mit Coaching ein Bild machen möchten:
        www.coaching-by-the-way.de











Sonntag, 13. Mai 2012

Pausen statt Pralinen - die Nachlese

Hallo zusammen,

jetzt bin ich aber platt: so viele Menschen haben sich den Artikel zum Muttertag immerhin angesehen.

Die große Preisfrage ist:

wie viele davon haben ihn sogar gelesen und warum?
wie viele konnten etwas damit anfangen und was?
und wie viele haben sich selbst oder wahlweise ihrer Mutter einen schönen Muttertag gestaltet?

Die größte Preisfrage von allen aber ist diese - und dazu würde ich mich wirklich über einen regen Austausch mit euch allen hier in den Kommentaren freuen:

wie geht es euch und euren Familien jetzt in den Tagen danach?

Mir zum Beispiel geht es richtig gut - rundum - und wenn es in den nächsten Tagen mal wieder stressig wird, kann ich mich gut an diesen Tag erinnern:

Frühstück von meinem 7-jährigen Sohn - mit kleinen Schoko-Käfern auf dem Tisch:) - und er war soo stolz darauf !

Zeit zum Blog und mails schreiben und das vor 21.30h

Im Liegestuhl in der Sonne mit Robbie Williams auf den Ohren

Familienessen beim Lieblings-Italiener ( meine Tochter hatte den Tisch bestellt )

Sagt doch mal selbst: wer braucht da schon Pralinen - ( und ich liebe Pralinen :) ???

Bitte schreibt einfach kurz euer Highlight des ( Mutter- ) Tages hier in den Kommentar - und vielleicht auch, was euch daran so gut getan hat, dass ihr euch auch in stürmischen Zeiten gerne daran erinnern wollt.

Ich freue mich auf alle Kommentare von euch - bin gespannt, was da alles zusammen kommt:)


Frau W aus F







Montag, 7. Mai 2012

Pausen statt Pralinen - Muttertag für Fortgeschrittene

Hallo zusammen,

schon wieder Muttertag - ich weiss - ist nicht jedermanns Sache - noch nicht einmal jeder Mutter Sache - aber wenn der doch nun schon einmal da ist, könnten wir ja auch das Beste daraus machen - und zwar für alle Beteiligten, findet ihr nicht?

Darum möchte ich euch alle gerne zu einer netten kleinen - oder lieber großen - Mitmach-Aktion einladen für einen mütter- und familienfreundlichen Muttertag in so vielen Familien wie möglich - die genau Anleitung findet ihr weiter unten und hier ist der Hintergrund dazu:

Nehmen wir mal den 1 Mai. - das ist der Tag der Arbeit, wie wir alle wissen.

Und was macht die Arbeit da?? Richtig:

PAUSE

An dieser Stelle könnte ich schon fast den Text abschliessen, schliesslich ist meine Botschaft bereits durch - mache ich aber nicht.

Der Grund liegt in einem netten Gespräch über den Sinn und Unsinn des Muttertags, das ich heute mit meinen Kursteilnehmerinnen in der Musikschule hatte.

Sie haben alle Kinder im Kleinkindalter und kommen 1x pro Woche zu mir in die Musikschule, um gemeinsam mit den Kindern Musik zu machen und mit ihren Kindern einfach eine schöne gemeinsame Stunde zu geniessen.

Ich schreibe das, weil meine älteste Tochter in einem Jahr Abitur macht - ich bin also inzwischen 17 Jahre im Geschäft und verbinde mit diesem Tag ganz offensichtlich etwas ganz anderes.

Meine Kursmütter haben einfach noch keinen Bezug dazu, da die Kinder noch nicht im Kindergarten sind und sich folglich auch noch keine selbstgebastelten Blumen, Herzen und Gedichte über die Jahre angesammelt haben.
Und sie haben auch keinerlei Bedürfnis, an diesem Tag besonders wertgeschätzt oder geehrt zu werden oder mit Geschenken überhäuft zu werden - ich übrigens auch nicht.

Das sieht nun natürlich die Pralinen-Geschenke-Blumen-Industrie ganz anders - und so mancher halb verzweifelte Partner, der das Schenken stellvertretend für die viel zu kleinen Kinder übernehmen möchte, auch.

Frage ich meine fortgeschrittenen Mütterkolleginnen eine Woche nach dem besagten Ehrentag, hört sich das meist schon ganz anders an:

" Am liebsten hätte ich ja mal gar nichts gemacht - aber immerhin haben sie heute die Spülmaschine ausgeräumt - ach so, und sie haben mir ein Bild, Gedicht, Blumen, Pralinen...geschenkt"

Die armen Kinder - woher sollen sie das wissen?

Da gibt es aus meiner bescheidenen Sicht nur eine Lösung und die ist so einfach wie machbar:

jemand muss es ihnen sagen - vorzugsweise die eigene Mutter;)

By the way: liebe Erzieherinnen, Betreuerinnen, Grundschullehrerinnen, macht euch nicht jedes Jahr wieder so viele Gedanken um bastelbare Muttertagsgeschenkideen - manche Kinder basteln gerne, umso besser - aber manche nicht - können die nicht einfach dafür am Muttertag den Frühstückstisch decken?

Und liebe Väter und Partner eurer Frauen, wie wäre es, wenn ihr eure Partnerin einfach mal fragt, wie sie sich denn diesen Muttertag wünscht?

Und liebe Mütter - ja, ihr seid jetzt auch dran - und zwar mit Recht:

es geht nicht darum, dass wir geehrt werden - das ist klar - aber, dass wir mal genau so Pause machen können vom Familien-Wochenend-Alltag, wie die Arbeit am Tag der Arbeit, und dass der Laden trotzdem läuft, das sollte doch zumindest einmal im Jahr drin sein, findet ihr nicht?

Na, was hättet ihr denn gerne:

Frühstück ans Bett, Chillen in der Sonne ( wahlweise Wanne, Sauna, Whirlpool, Parkbank ), Laufen mit der besten Freundin, 1 Std. telefonieren, Kino am Nachmittag, Ausflug ins Grüne ( aber die anderen bereiten das Picknick vor ;), Essen gehen, Ausstellung besuchen, Musik hören auf dem Sofa...

alles irgendwie machbar und besser als Pralinen, oder?

Wollen wir uns auf ein Experiment verständigen?
Wenn ja, dann lest euch bitte die kleine Bedienungsanleitung durch, macht die Aktion mit und möglichst bekannt und meldet euch hier in den Kommentaren:

1. Wir überlegen uns unsere Wünsche für den Muttertag
2. Wir sprechen darüber mit unseren Partnern und Kindern
3. Wir finden gemeinsam einen Weg, den Tag so schön zu gestalten

4.Und wir erzählen uns hinterher gegenseitig, ob das besser war als Pralinen und für wen:)

Heute ist erst Dienstag - also noch genügend Zeit, um einen schönen Muttertag auf den Weg zu bringen - und dabei wünsche ich euch jetzt viele schöne Ideen und eine schöne Woche :)


Frau W aus F

P.S.: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, sich etwas zu gönnen, bevor man es wirklich dringend braucht - über Wichtiges und Dringendes demnächst mehr - hier in diesem Theater.









Sonntag, 6. Mai 2012

Irgendwie ist alles doch nur relativ - über große blaue Mülltüten und noch größere Träume

Hallo zusammen,

bisher hält sich meine Leserschaft doch noch beträchtlich in Grenzen - also genau genommen, bin ich die einzige, die meine neuesten Erkenntnisse bisher zur Kenntnis genommen hat - beim Korrektur lesen, versteht sich.

Ist aber auch kein Wunder - es wusste ja bis jetzt niemand was von der Existenz dieses neuen Blogs.

Und wieso ist das ab heute anders - und was hat das Ganze mit der Relativitätstheorie zu tun?

Also, dazu möchte ich eine kleine Geschichte erzählen, die sich genau heute genau so zugetragen hat:

Kurz bevor wir letzte Woche ins Altmühltal aufgebrochen sind ( ihr erinnert euch ... vermutlich nicht - das war die Sache mit London, Paris und Klettern für Sportmuffel ), musste ich unweigerlich zum Koffer holen auf unseren Speicher - eine Aktion, die ich im Normalfall zu vermeiden suche und als ich versucht habe, mich an Körben, Kartons und Kinderaltkleidern die Treppenstufen  hinauf zu angeln, wusste ich auch sofort wieder, warum.

Das Schöne dabei war, dass wir ja nun auf dem Weg in den Kurzurlaub gefolgt von Alltag waren - an Aufräumen also nicht im Traum zu denken - Gott sei Dank!

Aber dieser erschreckende Gesamteindruck hinterließ doch deutliche Spuren bei mir und das ist die einzige Erklärung, warum ich heute am heiligen Sonntag eine folgenschwere Entscheidung treffen musste: die Treppe zum Speicher muss ( mal wieder ) leer geräumt werden - und zwar innerhalb der nächsten 4 Wochen bis zum Konfirmationstermin unserer Tochter inkl. einem Haus voller Gäste.

Nun habe ich neben dem Leerräumen der Speichertreppe noch gefühlt 127 andere Projekte - mein Plan war also, das Ganze mal wieder good-enough zu erledigen: auf dem Speicher selbst eine kleine oder größere Ecke frei zu schaufeln und alle in der Familie dazu zu bringen, jeden Tag eine kleine Ladung von der Treppe nach oben zu bringen.

Da hatte ich allerdings die Rechnung ohne meine Wirte gemacht - in dem Fall in Gestalt meiner Coaching-Kollegen - und das kam so:

Wir treffen uns schon mal in diversen Besetzungen auf facebook - zum Beispiel um in geselliger Runde grauenhafte Tätigkeiten hinter uns zu bringen wie Steuererklärung machen, Quittungen sortieren, Balkon aufräumen oder eben ...Speichertreppe freiräumen.
Diese schöne Spiel nennt sich Blockbuster - ist mal wieder eine Erfindung unserer wunderbaren Coaching-Lehrerin Barbara Sher und funktioniert wie folgt:
einer meldet sich und kündigt sein entsetzliches Vorhaben an - am besten mit einer Zeitspanne, innerhalb er es hinter sich gebracht haben will. Andere steigen mit ihren Dramen des Alltags ein. Alle ackern für sich, treffen sich ab und zu online wieder, geben sich tolle Tipps und Motivation und klopfen sich am Ende alle gegenseitig heftig auf die Schulter. Ergebnis: in kurzer Zeit richtig viel erledigt und dabei nette Unterhaltung gehabt - so weit so gut.

Nun zu den Tipps:

was meint ihr, was sie mir geraten haben?

Richtig: nicht nur aufräumen, sondern gleich auch noch ausmisten.

Prima Idee, wenn man einfach so dran bleiben kann am Projekt - und so hörte es sich bei den anderen auch an: sie kamen Schritt für Schritt voran und ich durfte zwischendrin kochen, mit Familie essen, mit meinem Sohn Hausafgaben machen, ihm beim Zimmer aufräumen helfen und einen gesammelten Leitz-Ordner voller Arbeitsblätter abheften - sie waren von meinem Sohn - er ist 7 und in der ersten Klasse - und es war ein Ordner gefüllt nur mit einem einzigen Schulfach - und er ist erst seit 9 Monaten in der Schule.

Und dabei hätte ich so gerne große blaue Mülltüten vollgemacht - ohne nachzudenken, wie meine Kollegin mir geraten hatte - so gerne und ein für alle mal - aber es war ein Familiensonntag und die haben schon mal so ihre eigene Dynamik.

Und dann kam die Erlösung:
1. die Idee, überall große blaue Mülltüten auszulegen - wunderbar: in den nächsten Tagen Zeug wegwerfen - by the way, wie das für berufstätige Mütter meistens am besten funktioniert

2. der Post, der einfach alles relativierte:
meine Kollegin schrieb von ihrem letzten Erlebnis mit einer großen blauen Mülltüte und , dass diese nicht mehr "ihr Zimmer" erreicht hätte - " mein Zimmer", schrieb ich - wie schön - jetzt weiss ich auch wieder, warum ich Mütter coachen möchte - Ergebnis: meine Wohlfühl-Ecke - ich glaube, da wird ein Blog-Post draus"

Liebe Mütter, euch muss ich das alles nicht erklären - man könnte es auch so zusammen fassen: " wovon reden die da?"
Liebe Nicht-Mütter, das ist so: in unserem Multi-Tasking-Leben können die Dinge erstens nur provisorisch, zweitens nur good-enough erledigt werden, weil wir uns drittens im anderen Fall bei einem unweigerlichen Nervenzusammenbruch höchstens ins Bad zurück ziehen können - ein eigenes Zimmer haben bei uns nur die Kinder - naja, mal abgesehen von der Küche - obwohl, da ist ja immer besonders viel los.

Eigentlich könnte ich jetzt noch mal zurück zu meinem Blockbuster gehen und da rein schreiben " Blog-Post geschrieben, jetzt Rotwein und dann Wanne " - die Wanne allerdings ist länger nicht geputzt - also kein richtiges Vergnügen - über den Rotwein könnten wir aber reden :)

Fassen wir zusammen:
wenn ich mir nur den Aufräum-und Ausmiste-Bedarf in unserem Haus ansehe, gebe ich meinen beiden Kolleginnen völlig recht - wenn schon, dann richtig.

Wenn ich aber das Gesamt-Paket betrachte, sind ausgelegte Mülltüten und motivierte Familienmitglieder genau das, was jetzt funktionieren kann.

Trotzdem danke, meine lieben Koleginnen, für alle eure Blockbuster-Unterstützung - ohne euch, würden vermutlich noch nicht mal die Mülltüten liegen:)

So, und dabei fällt mir ein, dass ich doch eigentlich mal was über Verpflichtung und Vergnügen schreiben wollte - hmm - wenn ich daran heute morgen gedacht hätte, hätte die gesamte Familie mehr Sonntag gehabt - ich habs ja im allerersten Post schon zugegeben: Anne coacht sich selbst und andere ;)

na, immerhin ist bei der ganzen Aktion dieser Text hier herausgekommen und die Erkenntnis, dass wir unsere Ziele am besten selbst stecken und beides war wenigstens für mich schon Vergnügen pur.

Bis bald beim nächsten Zwischenstop auf meiner Sightseeing-Tour durch meinen ganz normalen Alltag.

Frau W aus F




"Wenn du immer nach London fährst, wirst du Paris nie kennen lernen": über Kletter-Wochenenden für Sportmuffel


Hallo zusammen,

heute ist also Tag 1 meiner Sightseeing-Tour durch mein ganz gewöhnliches Leben und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie viel das Ganze her gibt.

Ich bin auch tatsächlich gerade unterwegs - das heisst, jetzt, wo ich diese Zeilen hier schreibe, sitze ich auf einer wunderschönen Terrasse mitten in der Sonne und zwar in einer Region, in die ich freiwillig niemals gefahren wäre – und da sind wir auch schon beim Thema:

man braucht beides: den eigenen Bedürfnissen und Wünschen folgen und Anregungen von anderen aufnehmen und auch mal ausprobieren – oder auch: wenn du immer nach London fährst, wirst du Paris nie kennen lernen ( übrigens ein Satz von meiner wunderbaren Lehrerin und Coaching-Vorbild Barbara Sher ).

In diesem Fall ist ist es also leider nicht Paris, sondern das Altmühltal in Bayern – und obendrauf auch noch eine  Aktion, für die ich mich niemals freiwillig entschieden hätte:

das Klettern.

 Es ist nämlich so, dass ich erstens chronisch unsportlich bin , was man mir glücklicherweise nicht ansieht – also kann ichs mir auch leisten – und zweitens, mich einfach nicht gerne anstrenge – und schon gleich gar nicht im Bereich Sport.

Nun haben wir haben wir aber Freunde, mit denen wir so gerne zusammen sind und von denen ich mich auch so gerne zu irgendwas anstecken lasse, dass wir einen gemeinsamen Kurzurlaub mit Kind und Kegel zum Klettern im Altmühtal geplant haben.
Leider habe ich in dieser euphorischen Anfangsphase mal wieder nicht richtig hingehört und auf die Details geachtet und so hatte ich mich auf Klettern wie in einem Klettergarten eingestellt und auch gefreut. Aber nein, weit gefehlt: es ging tatsächlich um Klettergurte , Seile und was noch viel schlimmer ist um richtige Felswände, an denen diverse Leute aller Alterstufen hingen und irgendwie mehr oder weniger locker ihren Weg nach oben machten.

Ich nicht, wie man sich an dieser Stelle denken kann.

Schon der Aufstieg bis zu dem Kletterausgangspunkt ging deutlich über meine konditionellen Möglichkeieten hinaus– aber das kenne ich ja schon von jeglicher sportlicher Betätigung – von nix kommt nix, könnte man sagen. Aber jetzt kommts: es hat mir überhaupt nichts ausgemacht, langsamer zu sein, angestrengter und mehr Pausen zu brauchen als alle andere ( inkl. Kinder!!).

 Es sieht fast so aus, als hätte ich doch ein paar Dinge aus dem Coaching-Bereich so verinnerlicht, das ich sie sogar in solchen Situationen anwenden kann – andere Menschen machen das umgekehrt und nutzen diese Erfahrungen für ihr alltägliches Leben – aber dazu später mehr.

Auch das Klettern selber habe ich probiert, obwohl ich ahnte, wie es ausgehen würde – es ist auch so ausgegangen, aber es war für niemanden ein Problem – versucht, so weit es ging und rechtzeitig aufgehört – und jeden frechen Spruch meiner Teenie-Tochter entspannt beantwortet.

Aber da war noch etwas anderes:

auch hier, wie so oft an vielen verschiedenen Stellen in meinem Leben und bei vielen verschiedenen Erlebnissen , war mir sofort sonnenklar, wie viel Potential in dieser Sache steckt  ( by the way: aus diesem Grund biete ich auch Coaching in Verbindung mit Stadtbummel an – auch hier steckt in jedem Erlebnis das Potential zum Schlüsselerlebnis – aber dazu schreibe ich an anderer Stelle noch mal mehr.)
zurück zm Klettern und den Metaphern fürs Leben :

 -2 leute arbeiten als Team zusammen – einer macht sich auf den Weg und einer sichert ( wie im Coaching , oder wie in guten Beziehungen zwischen Chefs und Angestellten, Lehrern und Schülern, Eltern und Kindern)

- der Sicherer steht einfach nur bereit, beobachtet, begleitet und gibt Vertrauen und Sicherheit, falls etwas nicht gut läuft

- beide tauschen sich immer wieder über den nächsten möglichen Schritt aus ( der eine hat genug Abstand, um verschiedene Angebote zu machen und der andere steckt nun mal mittendrin und kann als einziger beurteilen, ob das Angebot für ihn gerade wirklich machbar ist ! )

  unten steht neben dem Sicherer meist noch ein Team von Kollegen, die auch Ideen einbringen

  jeder Kletterer sucht sich seinen eigenen Weg – selbst an der gleichen Stelle – je nach Größe, Kraft, Technik und so weiter

  und dann gibt es Ansagen wie " such dir jetzt erst mal einen guten Stand – dann kannst du weiter gehen "

- " bleib nah am Fels und streck deine Hand soweit aus wie möglich, sonst verlierst du unnötig Kraft

Aber die Krönung war für mich der Moment, als die Tochter von Freunden hochgeklettert war und nun abgeseilt werden sollte, sie hatt sich bereits in die richtige Position gebracht – nach hinten gelehnt, Füße am Fels, eine große Vertrauensleistung, wie man sich vorstellen kann – der Sicherer  sagte zu ihr " Du musst jetzt einfach runtergehen – geh los" Darauf sie " Ich versuchs ja – du musst mehr Seil geben - Ich kann nicht losgehen, wenn du mich fest hältst, ... Papa! " ;))


Wenn das keine Metapher fürs Leben ist:)


Und so habe ich also gestern das Klettern kennen gelernt, obwohl es ein Sport ist und ich mich vermutlich mehr als dämlich angestellt habe und ausserdem habe ich mal wieder uraltes Menschheitswissen und für mich inzwischen bekanntes  Coaching-Wissen live erlebt.

Und heute:
heute mogen habe ich gesagt, dass ich heute lieber in der Sonne sitzen und nicht gerne mitklettern möchte und so sind sie alleine unterwegs und ich sitzte hier auf der wunderschönen Terreasse in der Sonne und mache das, was ich mir neben netten Gesprächen bei Sekt und Rotwein noch von diesem Kurzurlaub gewünscht hatte:

chillen in der Sonne, Musik hören und ... Blog schreiben.

Damit habe ich jetzt gut aufgetankt und werde jetzt mal nach unseren beiden Teenies schauen, die sich auch fürs chillen entschieden haben – schliesslich ist es jetzt 15.05h und man könnte ja mal was kochen und dann treffen wir uns wieder mit dem Rest der Truppe – ich freu mich schon...


...einfach herrlich, wenn jeder zu dem kommt, was er am liebsten mag:)


Und wenn ich mich das nächste Mal hier melde, geht es vermutlich um Verpflichtung und Vergnügen – oder auch um etwas anderes...mal sehen.

Und wie funktioniert da jetzt, könntet ihr euch fragen – wie macht man das, aus einer Aktion doch noch das beste herausholen und eine andere Aktion in der Gemeinschaft nicht machen – ganz ohne schlechtes Gewissen?

" If you look on the right, you can see nothing on the left"
  
 - Jetzt gerade bin ich mit meiner Truppe in Richtung Klettern unterwegs, was soll ich da
         meinem Coaching-Blog hinterjammern?

   und jetzt gerade bin ich für mich und kann mir überlegen, was ich mir von dem Urlaubstag noch wünsche, was soll ich überlegen, was die anderen brauchen?

   und jetzt gerade bin ich beim Frühstück in meiner netten Urlaubs-WG und kann meinen Wunsch so äussern, dass er wirklich verstanden wird und ich darauf eingehen kann, was sich die anderen wünschen und dazu Angebote machen kann

und jetzt gerade geniesse ich die freie Zeit, was soll ich ein schlechtes Gewissen haben

  und nachher werde ich wieder voll für meine Familie da sein, was soll ich dann meiner freien Zeit hinterher trauern? :)

Euch wünsche ich jedenfalls gute Gemeinschaften um euch herum, in denen jeder sagen kann, was er gerade möchte und wo möglichst viel von dem für alle möglich gemacht werden kann.

Bis bald – bei meinem nächsten Zwischen- Stop auf meiner Sight-Seeing-Tour durch mein ganz gewöhnliches Leben.


Frau W aus F

 P.S.: man kann es sich sogar im Altmühltal schön machen- fast so schön, wie in London oder Paris, vermute ich - denn da möchte dann als nächtes Mal hin:)






Mittwoch, 2. Mai 2012

Wie alles anfing

Hallo zusammen,

das ist ja nett, dass ihr euch nun auch noch hier hin verirrt habt:)

Und für alle, die bisher noch keine Ahnung haben, worauf sie sich da eingelasssen haben, hier ein kurzer Rückblick darüber, wie alles anfing:

es fing an vor ca. 10 Monaten - also genauer gesagt - sie fing an, nämlich meine Coaching-Ausbildung bei Barbara Sher und damit ein ganz besonderer Weg mit ganz besonderen Menschen mit ganz besonderen Zielen.

Aber das ist nicht alles - damals fing auch noch etwas anderes an, womit ich Traum nicht gerechnet hätte: meine Begeisterung, zu schreiben - erst meinen Blog http://good-enough-step.blogspot.de/ zum Thema erste kleine machbare Schritte, die einfach nur gut genug sind - nicht mehr und nicht weniger.
Dann der nächste Blog diesmal mit Songtexten mit dem Titel  - passte http://happy-new-year-blog.blogspot.de/  so ganz gut zum 1. Januar diesen Jahres ;) - zum Thema  Anfangen und Dranbleiben - ganz einfach. Zwischendrin ein paar Buch-Entwürfe, die vielleicht irgendwann auch noch auf den Weg kommen.
Und parallel dazu dann meine Homepage und eine Seite mit 3 Min.-Coachings auf facebook unter http://www.facebook.com/pages/Coaching-by-the-way/182554901848184 -

ja, und jetzt das hier:

ein Blog, in dem ich darüber schreiben möchte, wie man ab und zu die Blickrichtung ändern kann und auf diese Weise viele verschiedene Lebensinhalte unter einen Hut bringen kann, die scheinbar im Widerspruch stehen : Verpflichtungen und Vergnügen, Bewegung und Entspannung, Freiheit und Liebe...

Meine Botschaft ist dabei recht einfach:

wir brauchen von allem immer beides - es ist alles nur eine Frage des Zeitpunkts und der Dosis natürlich.

Und jetzt kommt zum Schluss die ganze Wahrheit - nämlich, warum ich genau darüber schreibe:

ihr werdet es geahnt haben - um mich selbst immer wieder daran zu erinnern, weil ich mich doch so gerne in der Gegenwart aufhalte - und dann vergesse ich schon mal, rechtzeitig zu trinken oder zu essen, rechtzeitig Pausen zu machen und auch rechtzeitig mit etwas aufzuhören, um etwas anderes weiterzumachen - einfach, weil ich gerade mitten im flow bin.

Genau genommen hätte ich jeden dieser 3 Blogs unter die gleiche Überschrift stellen können:

Frau W aus F coacht sich selbst und andere ;)

zunächst habe ich mir beigebracht, wie man Dinge einfach nur gut genug erledigt und wenns selbst dafür nicht reicht, wie man sich die nötige Unterstützung sucht.
Dann habe ich geübt, dranzubleiben bzw. immer wieder einzusteigen - anfangen konnte ich schon immer besser als mir lieb ist:)
Und jetzt versuch ich mal, alles in eine gesunde Balance zu bekommen.

Und schon funktioniert mein Plan: ich werde jetzt aufhören und schlafen gehen - aber ich komme wieder - und dann nehme ich euch mit auf meine Sightseeing-Tour durch meinen Alltag -  Urlaubsgefühle zum Mitnehmen für mich und für euch :)

Bis bald ,

Frau W aus F