Sonntag, 30. September 2012

Endlich großflächig arbeiten - oder: warum ich in Zukunft vielleicht doch ab und zu meinen Schweinhund an die Kette legen werde

Hallo zusammen,


ich habe eine gute Nachricht:

dieser Artikel wird kurz! :)

Nun, ich habe morgen einen Workshop, der mich im Vorfeld einiges an Nerven gekostet hat. Die haben sich inzwischen wieder beruhigt, aber ich habe mal wieder etwas Großartiges erlebt und deswegen einen ganz neuen Verdacht:

Könnte es sein, dass gerade das, was man am meisten vor sich herschiebt, auch das ist, was einem am meisten Spaß macht??

Hier die Story:

Mein Workshop morgen braucht alles, was so eine Veranstaltung braucht: ein halbwegs sinnvolles Konzept, eine nette Verpackung, halbwegs realistische Phasen-Zeiten und...

...und fertig gestaltete Flip-Chart-Bögen !!

Schon während der gesamten Vorbereitung kam mir immer mal ein Blitz-Gedanke an den Moment, wo das nun alles zu Papier sprich zu Din A 2 - Flip-Chart-Bogen gebracht werden sollte. Und jedes Mal bekam ich eine Mini-Panikattacke. Warum??

Weil ich noch nie eine schöne Schrift hatte, noch nie den Platz im Verhältnis zur Größe der Buchstaben richtig einschätzen konnte (umgekehrt auch nicht - leider!), weil ich noch nie habe in dieser Größe gerade schreiben können und weil ich für eine bestimmte Übung 3 mega-große Kreise auf Papier brauchte.

Nachdem mein Ablauf also feststand, schrieb ich erst mal lauter Din A4 Bögen - einfache Übung mit erstaunlicher Wirkung: es machte bereits etwas Spaß.

Irgendwann kam dann der Moment, wo ich unseren großen Esstisch im Wohnzimmer frei räumte, der gesamten Familie erklärte, was ich vorhatte und einfach anfing. Was dann geschah, war so erstaunlich, dass ich nie im Leben damit gerechnet hätte:

die ersten 2 Wörter gingen schief (doch, damit hatte ich gerechnet), ich schrieb die Seite neu. Ab der nächsten Seite  lief der Stift irgendwie von alleine über das Papier, alles passte, alles war angenehm zu lesen und meine Hand malte in einem Schwung einen Mega-Kreis nach dem anderen. Und genau in dem Moment spürte ich plötzlich, wie gerne ich auf so großer Fläche male, schreibe, gestalte - einfach so und ohne Unterbrechung. Ein wunderschönes Gefühl und wirklich eine riesige Überraschung für mich!

Ja, und nun frage ich mich, ob sich hinter dem Widerstand möglicherweise genau das versteckt, was man besonders gerne macht?
Das würde nämlich heißen, dass sich dieser freundliche Schweinhund nicht nur zeigt, weil man gerade auf ein halbwegs gefährliches Ziel zu steuert (Workshop halten / Traumberuf verwirklichen). Es würde heissen, dass der auch dann winkt, wenn man unterwegs einen Job erledigen muss, der einem für sich genommen auch schon viel Spaß macht.

Heißt das jetzt, in Wirklichkeit liebe ich meine Steuerklärung???

Na ja, es muss ja immer auch Ausnahmen geben von der Regel, oder?

Hach, schon wieder länger geschrieben, als ich dachte...


...aber mehr wird es auch nicht für heute :)


Dann mal eine schöne Woche - mit oder ohne frei laufenden Schweinhund!


Frau W aus F











Sonntag, 23. September 2012

"Er kann gar nicht singen" - oder warum Woody Allen scheinbar mehr weiss, als wir Normalsterblichen

Hallo zusammen,

bevor ich gleich über diesen unglaublich komischen und inhaltsträchtigen Film "To Rome with love" schreibe, ein kleines update bezüglich meiner letzten Ankündigung:

Sie lautete:

die Woche so geregelt kriegen, dass das Wochenende tatsächlich frei bleibt von jeglicher Arbeit.

Hier das update:

hat geklappt (bis auf den normalen Familienwahnsinn wie Wocheneinkauf, Kochen, Hausaufgaben betreuen und Kids in Schach halten - aber gut, das hatten wir ja nicht anders gewollt).
Ergebnis: fühle mich prima erholt, mache ich weiter so!

Und das Beste: ich habe mir sowohl am Freitagabend eine nette Talkshow gegönnt (nach Wochen mal wieder Fernsehen) als auch am Samstagabend einen noch viel netteren Kino-Besuch mit meiner Freundin.
Eigentlich wollte ich nur gepflegt lachen, sonst nichts. Aber dann kam alles etwas anders - oder besser noch was anderes obendrauf:

Woody Allen bringt die Erklärung für ein Problem, mit dem viele um mich herum gerade ordentlich zu kämpfen haben (ich natürlich nicht, sonst würde ich ja wohl kaum darüber schreiben;))
Es geht um das heiße Thema: Partnerschaft (klar, ist ja auch Woody Allen), aber in diesem Fall im Zusammenhang damit, wofür wir unsere Partner am allermeisten brauchen - und zwar, ohne es zu wissen und besonders dann, wenn wir denken, ohne sie wäre alles viel leichter!!

Also, die Geschichte in Kurzform ist diese:

ein amerikanischer Musikproduzent im Ruhestand besucht in Rom einen Leichenbestatter (nein, das hat natürlich familiäre Gründe: es ist ein Schwiegereltern-Treffen so zu sagen).
Dieser Musikproduzent hört nun den Leichenbestatter singen - und zwar da, wo alle gut singen: unter der Dusche. Man muss dazu sagen: der singt tatsächlich einfach fantastisch gut. "Ich singe so laut, weil meine Frau auch etwas davon hören möchte!", sagt er. Der Musikproduzent ist so begeistert, dass er trotz erheblichem Widerstand der italienischen Familie ein Vorsingen arrangiert. Was passiert: er singt, aber leider verdammt schlecht. Alle sind schockiert, ganz besonders besagte Frau des Leichenbestatters. Sie attackiert darauf den Musikproduzenten mit einem Küchenmesser (ich sags ja, Woody Allen) und schreit:"Er kann überhaupt nicht singen - er kann es nur unter der Dusche!"

Den Rest des Films könnte man sich darüer streiten, ob sie das lieber hätte nicht sagen sollen - aber die Konsequenzen daraus sind einfach der Brüller!!! 

Als der Musikproduzent später dem Leichbestatter die Rolle des Bajazzo vorschlägt, kommt natürlich, was kommen musste: "Das war schon immer mein Traum, einmal den Bajazzo zu singen!"

Jetzt kommt die große Preisfrage:

warum bitte hat er sich diesen Traum nie erfüllt?

Ganz einfach:

weil er Leichbestatter ist und kein Caruso

Und warum konnte er dann so wunderschön singen?

Ganz einfach:

weil er jeden Tag unter der Dusche gesungen hat und möglichst laut, damit seine Frau auch etwas davon hat

Und warum hat sie ihn dann nicht unterstützt, zu einem Vorsingen zu gehn?

Ganz einfach:

sie hatte Angst um ihn - sie konnte gar nicht beurteilen, wie gut er war und sie hatte Angst, dass er sich blamiert 

Wofür hat er sie denn dann gebraucht?

Ganz einfach:

zum unterstützen so weit sie konnte, nämlich ihm sagen, dass er schön laut singen soll, damit sie es hören kann


Wer konnte ihm die nächste Unterstützungsstufe ermöglichen?

Ganz einfach:

nur jemand, der sich damit auskennt ;) Jemand, der die Qualität einschätzen kann und die richtigen Kontakte ermöglicht - und jemand, der einen Weg findet, den typischen Widerstand zu umgehen (wie er das gemacht hat?? Das müsst ihr euch anschauen - wie gesagt: der Brüller :))

Und genau dafür braucht es Mentoren, die jemanden "entdecken" oder eben Coaches, die den Weg zu diesen Mentoren ebnen.

Und die Partner:

tja, die haben es auch nicht leicht mit uns: 
erst unterstützen sie uns so, wie sie es eben können; dann merken sie unsere Nervosität und bremsen uns aus, so dass wir schön behaupten können, ohne sie wäre alles viel leichter und wir kämen viel schneller voran. Und schliesslich müssen sie uns auch noch zeitweise den Rücken frei halten und kommen so nicht unbedingt dazu, ihre eigenen Träume zu verwirklichen - zum Beispiel, weil unser Traum nun mal gerade einiges an Redezeit, an Arbeitszeit und an Energie einnimmt.

Im Übrigen:

Die Woody Allen-Figur (also der Musikproduzent) hat natürlich auch hier mal wieder einen leichten Schlag weg - und verheiratet ist er mit - na - genau: einer Psychiaterin;)

Das System erhält sich also wieder einmal einfach wunderbar und genau deshalb hat der gute Woody Allen offensichtlich etwas mehr kapiert als wir Normalsterblichen.


So, und bevor mein System sich auch selbst erhält und ich wegen akuten Schlafmangels mein bisheriges Erholungsstadium über den Jordan kicken muss, gehe ich jetzt und sofort schlafen.


Schöne Woche allerseits,

Frau W aus F











Sonntag, 16. September 2012

Heute nicht - oder warum man nie immer sagen sollte

Hallo zusammen,

das darf doch nicht wahr sein:

gerade hatte ich vor, diesen Artikel zum Thema "Heute nicht" mit 3 Sätzen zu beenden, weil ich heute einfach keine Lust habe zum Schreiben. Und dann so was...

...es tippt da in meinen Rechner diese bedeutungsschwangere Zeile "oder warum man nie immer sagen sollte" und schon bin ich wieder in meinem Element.

Ich glaube nämlich, da ist tatsächlich was dran: immer und nie stimmt nie - oder selten - oder so...

Nehmen wir mal ein Beispiel:

Ich wollte bespielsweise einen Blog schreiben - und zwar immer und täglich über eine kleine Songtext-Zeile zum Anfangen und Dranbleiben - das hat exakt 28 Tage funktioniert (ja, man hätte es sich denken können), dann wenigstens zum Wochenstart und Wochenende - auch das ging einige Wochen ganz gut (ach, Sie meinen, auch diese Idee war möglicherweise zu ambitioniert? Ja, könnte schon sein!) und nun hat es sich seit einiger Zeit so eingependelt, dass ich 1 mal am Wochenende hier etwas schreibe (nein, nicht, um diesen Turnus einzuhalten, sondern aus Spaß an der Freud und weil mir immer so viel Spannendes begegnet).

Und plötzlich habe ich keine Lust - und bekenne das auch noch öffentlich.

Dabei gäbe es so viel, worüber ich schreiben könnte:

über Eltern, die ein sehr engagiertes und kreatives Team vom Mütterzentrum als Betreuungs-Dienstleiter für ihre Kids missverstehen
über junge Frauen im Beruf und ohne Kind und Kegel, die am Nebentisch Sätze sagen wie "Ich bin zu gestresst, um meine Freizeit zu gestalten!"
über Familienväter, die entscheiden, vorläufig keine Familen-Kurzurlaube am Wochenende mehr zu machen, weil zu Hause ja so viel zu tun ist
und über Sonntage, an denen genau so viel gearbeitet wird, wie an Wochentagen: renoviert, für Klassenarbeiten gelernt, Präsentationen vorbereitet...

Ja, Stoff gäbe es genug - aber ich habe gerade keine Lust, darüber zu schreiben.

Ich habe Lust, daran etwas zu verändern!

Irgendwo habe ich mal diesen klugen Satz gelesen, der mir schon oft den entscheidenden Hinweis auf typische Familien-Situationen geliefert hat:

"Es ist viel wahrscheinlicher, dass Ihre Kinder tun, was Sie tun, als dass sie tun, was Sie sagen."

Ganz ehrlich - nicht immer leicht zu schlucken, aber umso hilfreicher.

Kleines Beispiel aus dem Familien-Alltag gefällig?

Neulich stand mein Mann einigermaßen fassungslos vor dem, was meine Teenie-Tochter "Für mich ist es so ok"-Zimmer nennen würde. Er:" Sag mal, habe ich dir das beigebracht?" Sie:"Nee, du nicht, aber Mama."

Sehen Sie, das meine ich - sie hat verdammt recht - leider.

Inzwischen haben wir beide mal wieder aufgeräumt.

Ich glaube, jetzt bin ich doch etwas vom Thema abgekommen - kein Wunder, ich wollte ja auch gar nichts schreiben heute - oder besser: doch, genau darüber:

Heute nicht - ist ja schließlich Sonntag.

Dummerweise wird aus dem Sonntag nichts, wenn nicht die schlimmsten Altlasten bis dahin aus dem Weg geräumt sind. Die charmante Aufschieberitis führt am Ende doch nur zu Dauerstress - kann das sein?

Ich vermute, das muss der Grund gewesen sein, der mich vor einem Jahr zu einem kleinen Selbstversuch in Sachen Arbeitsorganisation getrieben hatte - höchst erfolgreich übrigens, wenn man mal davon absieht, dass ich das von da an eigentlich immer so machen wollte - eigentlich immer - merken Sie was?

Soeben habe ich beschlossen, das "immer" morgen wieder starten zu lassen - hat ja schliesslich sehr gut funktioniert.

Warum ich mir einbilde, dass ich diesmal länger dabei bleibe, möchten Sie wissen?

Ganz einfach:

Weil dieses Mal auf meiner schönen Pinwand und in meinen schönen to-do-Listen das richtige steht: neben dem ganzen öden Haushaltskram lauter Aufgaben rund um meinen Beruf, die mir sehr viel Spaß machen und mich einfach erfüllen.

Eine davon, wird die Vorbereitung für einen Frauenabend sein, den ich demnächst in zusammenarbeit mit besagtem Mütterzentrum anbieten werde - Thema:

"Warum to-do-Listen nur dann etwas bringen, wenn auch das richtig drauf steht"

Ja, ich weiß, wovon ich da spreche und freue mich schon jetzt auf diesen netten Abend.

(Wussten Sie, dass die besten Mathematiklehrer früher katastrophale Mathe-Schüler waren??)

Und genau deshalb spreche ich darüber, wie man Job, Kind und Kegel unter einen Hut bekommt und wie man sich das Wochenende frei von Arbeit schaufelt - ich habe eine Ahnung und übe noch:)

Und was lernen wir daraus: aus heute nicht wird heute doch und : Widereinsteigen ist ganz leicht, wenn es das richtige ist.

Na denne - eine schöne Woche mit Ausblick auf ein möglichst arbeitsfreies Wochenende!

Frau W aus F



Sonntag, 9. September 2012

Ihr Laden heißt "Ideenreich" - oder: warum man die positiven Nebenwirkungen nicht unterschätzen sollte.

Hallo zusammen,

wissen Sie, was der Unterschied zwischen einem Ideenreich und Reizüberflutung ist? Richtig - es ist wie immer eine Frage der Betrachtung.

"Männer finden den Laden hier nicht so toll", sagte die freundliche Ladenbestitzerin von einem kunterbunten Laden voller Deko- und Geschenkartikeln. "Sie nennen das Reizüberflutung". "Und die Frauen", frage ich hinterher. "Ja die", sagt sie schnell "die kommen gerne und finden auch immer irgendwas Schönes".

Das glaube ich gerne - und mal ganz ehrlich: ist das bei H&M und Co nicht genauso - also das mit der Betrachtungsweise?

Ich mag den kleinen Laden sehr und die freundliche Ladenbesitzerin plaudert ein bisschen aus dem Nähkästchen. Sie ist Juristin und ein eigener Laden war schon immer ihr Traum, aber die Eltern waren dagegen. Während sie das sagt, schaut sie mit einem Seitenblick auf eine ältere Dame, die neben ihr hinter der Ladentheke auf einem Stuhl sitzt - es ist ihre Mutter.
Die meldet sich nun auch zu Wort: "Sie ist Volljuristin - da macht man doch keinen Laden auf!"

Meine Begleiterin und ich schauen uns an.
(Ich bin mit einer Klientin unterwegs, die selbst Karriere-Coach ist und meine Coaching-Stadt-Tour ausprobieren möchte mit der Fragestellung "Wie finde ich die richtigen spannenden Frauen für meinen geplanten Workshop?")

Wir reden noch über dies und das, zwischendrin kommt eine Kundin und fragt nach einer bestimmten Karte, die sie dort schon mal gesehen hatte. "Ja, die ist schön - das stimmt - die bestelle gleich wieder", sagt die Inhaberin  und man spürt, wie sehr sie jeden einzelnen Artikel in ihrem kleinen "Ideenreich" von Herzen gern hat.
Als ich ihr das sage, kommt sie ins Schwärmen und plötzlich fallen 2 sehr besondere Sätze. Sie sagt:"Und seitdem bin ich überhaupt nicht mehr krank gewesen, fällt mir gerade auf." Und:" Und so konnte ich mir noch meinen anderen Traum erfüllen: einen Hund" und sie strahlt.

Natürlich kann ich mich nicht länger bremsen und frage tatsächlich noch einmal die Mama nebendran, wie sie das denn jetzt sieht mit dem Ladengeschäft ihrer Tochter. Es ist die gleiche Person von vorhin, aber jetzt sagt sie wörtlich:" Ja, jetzt finde ich es gut. Sie ist glücklich und das ist doch das Wesentliche".

Da sind wir dann doch sprachlos - alle 3.

Wie war das noch - wie man spannende Frauen findet?
Ganz einfach: sobald jemand von dem erzählt, was er oder sie wirklich von Herzen gerne tut oder auch nur tun möchte, hat man spannende Menschen um sich - das erlebe ich im Coaching jedes mal auf s Neue. Und genau darüber hatten wir zu Beginn der Stadttour gesprochen. Ausserdem noch darüber, was meine Klientin selber gerne mag und der Rest war Intuition - und zwar ihre und nicht meine.
Und jetzt hat sie viel Inspiration und Input für den Workshop, wir beide hatten einen sehr netten Nachmittag und ich setze ab jetzt Coaching-by-the-way auf Punkt 1 meiner beruflichen to-do-Liste, denn das ist es, was ich von Herzen gern tue.

Und was unsere freundliche Ladenbesitzerin betrifft, habe ich mal wieder etwas sehr Wichtiges dazu gelernt - und hier schliesst sich wieder der Kreis zum Priorisieren von letzter Woche:

Sie hatte 2 Träume, die nun aber auch gar nicht zu ihrem damaligen Leben als Juristin gepasst haben - mit einem hat sie angefangen und 3 Monate später hatte sie sich beides erfülllt:  Laden und Hund und die Gesundheit kam als Nebenwirkung noch dazu.

Es sieht ganz so aus, als sollte man sich tatsächlich auf den Weg machen, die eigenen Träume Wirklichkeit werden zu lassen.


Am besten, wir machen morgen einfach damit weiter - eine schöne Woche:)

Frau W aus F

 




Sonntag, 2. September 2012

Brauchst du jemand zum Priorisieren? - oder: was helfen kann, wenn es eigentlich zuviel ist

Hallo zusammen,

ich glaube, eigentlich wollte sie gerade den Tatort gucken. Und nach 10 Minuten hat sie ihn auch geguckt - das weiß ich nicht so genau, denn da war ich schon wieder offline.

Won wem ich rede?

Ach so, hatte ich vergessen: von einer meiner Kolleginnen, die einfach immer da sind - sogar dann, wenn man gar nicht merkt, dass man sie braucht.

Das war so: ich glaube, ich hatte schon mal irgendwo erwähnt, von was ich alles keine Ahnung habe. Wenns recht ist, würde ich diese Liste gerne erweitern - und zwar um das Thema PC-Anwendung und - Technik in jeglicher Form.
Grundsätzlich bin ich damit ganz gut um die Ecke gekommen, bis so grauenhafte Aufgaben wie Blog einrichten und Homepage pflegen in mein Leben gestolpert sind.

Diese meine Kollegin nun hatte mich dezent darauf hingewiesen, dass sie einen meiner Blog-Artikel kommentieren wollte und an den Einstellungen gescheitert ist. Ich sollte die doch mal so ändern, dass man ohne einen account einzurichten auch kommentieren kann - also sinngemäß, ein Bier trinken kann, ohne gleich die ganze Kneipe zu pachten.
Irgendwie nachvollziehbar - für mich aber in der Abteilung "muss das sein?" und damit auf Platz 273 meiner to-do-Liste. Und genau das habe ich ihr dann auch geschrieben - mich höflich bedankend natürlich.

Und was macht sie?

Sie gibt mir einen weiteren Tipp und endet mit dieser Frage:

Was steht denn auf Platz 1 deiner to-do-Liste? (Diese Coaches!!!)
Und: Brauchst du jemanden zum Priorisieren? (und das mitten im Tatort!)

Was dann folgte, waren 10 Min. online-Coaching per Chat (denn auch Coaches brauchen Coaches ;) multitasked inklusive Tatort gucken.

Ja, Priorisieren ist schon mal ne feine Sache - fast so wie Urlaubsgefühle im Alltag - das hatte ich vor ein paar Tagen auch gerade beschlossen. Meine Entscheidung war: zur Abwechselung mal wieder ganz normale nette Zeiten mit meinen Lieben zu verbringen.
Und genau das hab ich dann auch gemacht:
mitten am Tag mit meinem Mann Essen gewesen, 
abends mit Freunden ein tolles Konzert besucht, 
mit meinem Sohn über unser Provinz-Fest gezogen, 
einen schönen Betriebsausflug mit meinen Kollegen gemacht 
danach mit Freunden und Familie auf besagtem ödem Stadtfest schön ausgiebig Kaffee getrunken und die nächsten Kino-Dates verabredet
und mit 2 Freundinnen schön lange telefoniert und Treffen ausgemacht

All das fiel mir ein bei der Frage meiner Kollegin nach Platz 1 meiner Liste - denn meine neue Arbeit macht mir so viel Spaß, dass ich zeitweise einfach vergesse, diese schönen Momente möglich zu machen.
Gegen das Vergessen helfen ja bekanntlich reminder, aber was hilft gegen das Vergessen von Remindern?
Was hilft dagegen, mit dem Kind ein Buch anzuschauen und parallel zu überlegen, welche Mails noch zu beantworten sind?
Und was hilft dagegen, am PC zu arbeiten und plötzlich von einem gerade zurückgekehrten Schulkind nach dem aktuellen Mittagessen gefragt zu werden (das es natürlich noch nicht gibt!)?
Was hilft gegen das parallele Aufploppen von Facebook-Nachrichten und 3 verschiedenen Elternbriefen mit Anhängen für Unterschriften und Angaben darüber, wer welchen Salat wann wohin mitbringen kann (und warum nicht?)
Und was hilft dagegen, den Sohn zum Gitarre üben zu motivieren während endlich die erwartete Antwort vom Auftraggeber mit der Bitte um schnelle Rückmeldung reinschneit?

Ganz ehrlich - Multitasking ist es nicht, jedenfalls nicht für mich - das habe ich lange lange ausprobiert.
Es endet irgendwo zwischen Überforderung  und gebügelten Hemden im Gefrierschrank (kein Witz - das hat mir heute eine Kollegin auf dem Betriebsausflug erzählt).
Und es endet zwischen abgehakten Posten und eben eingefrorenen Gefühlen - deutlich daran zu erkennen, dass man selbst in der ausgewiesenen Arbeitszeit plötzlich anfängt rumzutrödeln und sich zu verzetteln.


Und da bin ich auch wieder bei der Motivation für diesen Blog hier:

verschiedenes unter einen Hut bringen ist für mich oft weniger eine Frage der Zeit, als eine danach, was jetzt gerade dran ist und vor allem, wer.

An diesem Wochenende war ich dran mit vielen schönen Erlebnissen - und damit kann ich auch der nächsten Woche sehr gelassen entgegen sehen.

Ich melde mich übrigens, sobald ich Platz 273 der Liste erreicht und die Kommentarfunktion für meine Blogs neu eingestellt habe - oder ich frage direkt jemand, der sich damit auskennt ;)

Und jetzt bin ich schon wieder dran - diesmal mit Schlafen gehen!


Eine schöne Woche und ganz besonders viel Spaß beim Priorisieren :)

Frau W aus F