Sonntag, 23. September 2012

"Er kann gar nicht singen" - oder warum Woody Allen scheinbar mehr weiss, als wir Normalsterblichen

Hallo zusammen,

bevor ich gleich über diesen unglaublich komischen und inhaltsträchtigen Film "To Rome with love" schreibe, ein kleines update bezüglich meiner letzten Ankündigung:

Sie lautete:

die Woche so geregelt kriegen, dass das Wochenende tatsächlich frei bleibt von jeglicher Arbeit.

Hier das update:

hat geklappt (bis auf den normalen Familienwahnsinn wie Wocheneinkauf, Kochen, Hausaufgaben betreuen und Kids in Schach halten - aber gut, das hatten wir ja nicht anders gewollt).
Ergebnis: fühle mich prima erholt, mache ich weiter so!

Und das Beste: ich habe mir sowohl am Freitagabend eine nette Talkshow gegönnt (nach Wochen mal wieder Fernsehen) als auch am Samstagabend einen noch viel netteren Kino-Besuch mit meiner Freundin.
Eigentlich wollte ich nur gepflegt lachen, sonst nichts. Aber dann kam alles etwas anders - oder besser noch was anderes obendrauf:

Woody Allen bringt die Erklärung für ein Problem, mit dem viele um mich herum gerade ordentlich zu kämpfen haben (ich natürlich nicht, sonst würde ich ja wohl kaum darüber schreiben;))
Es geht um das heiße Thema: Partnerschaft (klar, ist ja auch Woody Allen), aber in diesem Fall im Zusammenhang damit, wofür wir unsere Partner am allermeisten brauchen - und zwar, ohne es zu wissen und besonders dann, wenn wir denken, ohne sie wäre alles viel leichter!!

Also, die Geschichte in Kurzform ist diese:

ein amerikanischer Musikproduzent im Ruhestand besucht in Rom einen Leichenbestatter (nein, das hat natürlich familiäre Gründe: es ist ein Schwiegereltern-Treffen so zu sagen).
Dieser Musikproduzent hört nun den Leichenbestatter singen - und zwar da, wo alle gut singen: unter der Dusche. Man muss dazu sagen: der singt tatsächlich einfach fantastisch gut. "Ich singe so laut, weil meine Frau auch etwas davon hören möchte!", sagt er. Der Musikproduzent ist so begeistert, dass er trotz erheblichem Widerstand der italienischen Familie ein Vorsingen arrangiert. Was passiert: er singt, aber leider verdammt schlecht. Alle sind schockiert, ganz besonders besagte Frau des Leichenbestatters. Sie attackiert darauf den Musikproduzenten mit einem Küchenmesser (ich sags ja, Woody Allen) und schreit:"Er kann überhaupt nicht singen - er kann es nur unter der Dusche!"

Den Rest des Films könnte man sich darüer streiten, ob sie das lieber hätte nicht sagen sollen - aber die Konsequenzen daraus sind einfach der Brüller!!! 

Als der Musikproduzent später dem Leichbestatter die Rolle des Bajazzo vorschlägt, kommt natürlich, was kommen musste: "Das war schon immer mein Traum, einmal den Bajazzo zu singen!"

Jetzt kommt die große Preisfrage:

warum bitte hat er sich diesen Traum nie erfüllt?

Ganz einfach:

weil er Leichbestatter ist und kein Caruso

Und warum konnte er dann so wunderschön singen?

Ganz einfach:

weil er jeden Tag unter der Dusche gesungen hat und möglichst laut, damit seine Frau auch etwas davon hat

Und warum hat sie ihn dann nicht unterstützt, zu einem Vorsingen zu gehn?

Ganz einfach:

sie hatte Angst um ihn - sie konnte gar nicht beurteilen, wie gut er war und sie hatte Angst, dass er sich blamiert 

Wofür hat er sie denn dann gebraucht?

Ganz einfach:

zum unterstützen so weit sie konnte, nämlich ihm sagen, dass er schön laut singen soll, damit sie es hören kann


Wer konnte ihm die nächste Unterstützungsstufe ermöglichen?

Ganz einfach:

nur jemand, der sich damit auskennt ;) Jemand, der die Qualität einschätzen kann und die richtigen Kontakte ermöglicht - und jemand, der einen Weg findet, den typischen Widerstand zu umgehen (wie er das gemacht hat?? Das müsst ihr euch anschauen - wie gesagt: der Brüller :))

Und genau dafür braucht es Mentoren, die jemanden "entdecken" oder eben Coaches, die den Weg zu diesen Mentoren ebnen.

Und die Partner:

tja, die haben es auch nicht leicht mit uns: 
erst unterstützen sie uns so, wie sie es eben können; dann merken sie unsere Nervosität und bremsen uns aus, so dass wir schön behaupten können, ohne sie wäre alles viel leichter und wir kämen viel schneller voran. Und schliesslich müssen sie uns auch noch zeitweise den Rücken frei halten und kommen so nicht unbedingt dazu, ihre eigenen Träume zu verwirklichen - zum Beispiel, weil unser Traum nun mal gerade einiges an Redezeit, an Arbeitszeit und an Energie einnimmt.

Im Übrigen:

Die Woody Allen-Figur (also der Musikproduzent) hat natürlich auch hier mal wieder einen leichten Schlag weg - und verheiratet ist er mit - na - genau: einer Psychiaterin;)

Das System erhält sich also wieder einmal einfach wunderbar und genau deshalb hat der gute Woody Allen offensichtlich etwas mehr kapiert als wir Normalsterblichen.


So, und bevor mein System sich auch selbst erhält und ich wegen akuten Schlafmangels mein bisheriges Erholungsstadium über den Jordan kicken muss, gehe ich jetzt und sofort schlafen.


Schöne Woche allerseits,

Frau W aus F











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