Sonntag, 25. November 2012

Trotz G8: Ich liebe gute Lehrer - oder: wie man Kindern Lust auf Lernen macht

Hallo zusammen,

ich hab da mal ein Problem: meine Kinder haben (einige) verdammt gute Lehrer an der Schule!

Das sollte kein Problem sein - ich weiß - mein Problem liegt darin, dass ich mich nach manchen Erzählungen am liebsten sofort zum nächsten Elternsprechtag anmelden würde, um denen genau das zu sagen:

Was für ein toller Unterricht, was für tolle Themen und Aufgabenstellungen und was für tolle Methoden!

Ich schlage vor, wir machen einen Deal:

ich schreibe hier darüber, was diesen tollen Unterricht ausmacht - dann können Sie schnell die Erzählungen Ihrer eigenen Kinder einordnen.

Und dafür schreiben Sie mir, wie ich das bei den Lehrern loswerden kann, ohne mich großflächig bei denen einzuschleimen - abgemacht?


Dann los - die Symptome für guten Unterricht:

1) Das Thema - da haben wir´s schon - ist meist vorgegeben durch einen mehr oder weniger unsäglichen Lehrplan. Meine Tochter ist fast 15 und interessiert sich tatsächlich nur bedingt für die Hintergründe des 1. Weltkriegs. Mein Sohn ist 8 und macht gerne  Ballspiele - Turnen findet er eher doof. Meine Tochter ist knapp 18 und liest dicke Wälzer zwischen Krimi und Thriller - den "Faust" liest sie nun kurz vorm Abi, weils denn sein muss.

Fazit für Elternabende, auf denen gern unermüdlich über kindgerechte Themen und Lektüre diskutiert wird: so what - et is wie et is - shit happens - man könnte es auch Lehrplan nennen.

2) Die Methode - da liegt der Schlüssel, selbst aus dem blödesten Thema ein spannende Sache zu machen: Eine gespielte Polit-Talkshow mit namhaften Historikern und einer Moderatorin a la Anne Will - und schon werden die verschiedenen Sichtweisen und Deutungen rund um die Entstehung des 1. Weltkriegs spannend. Wenn man gerade Eichhörnchen ist, liegt es so zu sagen in der Natur der Sache, über einen komplizierten Parcours zu klettern - das stellen selbst Fußball-Jungs nicht in Frage!
Und über die Beziehungskiste von "Faust und Gretchen" lässt es sich offensichtlich fast genau so effektiv dikutieren, wie über jede andere Beziehungskiste auch.

Fazit für Eltern und Lehrer von unmotivierten Schülern: Druck hilft nie - gute Methoden meistens!

3) Das, was angemessen ist - und da sind wir beim Kern angekommen: sowohl das Thema als auch die Methoden sollten schon irgendwie angemessen sein. Angemessen bedeutet: die tollste Polittalkshow funktioniert nicht, wenn die Kids erst 10 Jahre sind oder wenn sie sich im Alter von 15 Jahren über den Zusammenhang von Diktaturen und Unterentwicklung unterhalten sollten. Wenn ich in einer Klasse 18 Nichtschwimmer habe, wird es auch wenig bringen, mit der Gruppe im Schwimmbad "Fisch im Wasser" zu spielen. Und das Eichhörnchen-Spiel mit 10 jährigen könnte zu einer mittleren Katastrophe führen. Und Faust? Ja, den könnte man auch rappen - für 13 jährige - nur, wozu?

Fazit: die schönste Methode ist immer die, die gerade zum Entwicklungsstand und Interesse der Gruppe passt.

4) Die Atmosphäre - da ist der 2. Teil des Kerns oder besser noch die Basis. Nichts von alledem kann funktionieren, wenn Kinder verschreckt werden, ständig kritisiert oder abgewertet. Denn dann trauen sie sich weder, in der Talkshow zuzugeben, dass sie auf die gerade gestellte Frage leider keine Antwort wissen. Stattdessen melden sie sich lieber gar nicht im Alter von 15. Und sie trauen sich auch nicht, ungewohnte Bewegungen zu machen und verweigern im Alter von 8. Und im Alter von fast 18 werden sie schwänzen oder lautstark stören.

Die Frage ist -warum trauen sich die einen und die anderen nicht?

Ganz einfach: die einen wissen, dass sie es können und die anderen ahnen, dass es ihnen schwer fällt.

Und warum machen diese Kinder im einen Fall mit und im anderen nicht?

Auch ganz einfach: weil sie im einen Fall wissen, dass ihnen nichts passieren kann und im anderen ahnen oder immer wieder erlebt haben, dass sie abgewertet oder abgelehnt werden.

Fazit 1: Erst wenn Lehrer für ein vorgegebenes Thema ein gute Verpackung und eine angemessene Methode finden, können Sie den Kindern Lust aufs Lernen machen. Aber das gelingt nur, wenn sie ihren Schülern erlauben, auch Fehler zu machen und sie bei jedem Fortschritt bestärken. 

Fazit 2: Diese 3 beschriebenen Lehrer werden auch tollen Unterricht in jedem anderen Fach und zu jedem anderen Thema machen. Und wenigstens an der einen Schule gibt es einen ganzen Schwung von diesem Kaliber (was für ein Glück - trotz G8 ist Motivation offensichtlich noch immer das A und O)

Nur, wie kriegt man die anderen dazu, sich von denen gute Tipps abzuholen???


So -  so viel von meiner Seite! Jetzt zu meiner Frage von oben:

wie mach` ich das denn jetzt? 
Wenn ich da hingehe, werden mich meine Kinder steinigen (mit Recht), meine Eltern-Kollegen werden mich schräg von der Seite ansehen (auch verständlich) und die betroffenen Lehrer werden - tja, die werden vermutlich strahlen, weil sie sonst immer nur Kritik zu hören bekommen.

Wer hat einen guten Tipp für mich?


Auf jeden Fall freue ich mich tatsächlich immer wieder über solche Schulgeschichten am Esstisch - liebe Lehrer, einfach Danke!

Was das Ganze mit Urlaubsgefühlen im Familienalltag zu tun hat, möchten Sie wissen? Alles! Das Beste, was uns Eltern passieren kann ist das Gefühl, dass unsere Kinder in guten Händen sind!


Dann wünsche ich mal allen eine schöne Woche und tolle Lehrer in nächster Nähe!


Frau W aus F


















Mittwoch, 21. November 2012

Zwischen Langeweile und Burnout - oder: das hier ist für Sie, meine Zielgruppe!

Hallo zusammen,


das hier ist für Sie, meine Zielgruppe!

Was für ein schreckliches Wort: Zielgruppe - gehen Sie mal mit einer Gründungs-Idee zu den diversen Stationen und da werden Sie genau das gefragt:

"Wer ist denn Ihre Zielgruppe?"

Soll heißen: Wer, bitte schön, soll denn Ihr Produkt kaufen?

Also, liebe Zielgruppe, mir geht es da um etwas ganz anderes:
ich möchte, dass Ihr wenigstens einen Abend im Advent bei Kerzen und Glühwein sitzen könnt, um Eure Geschenke einzupacken. Und ich möchte, dass Ihr es euch einen Nachmittag mit Euren Kindern gemütlich machen könnt, um Geschichten zu lesen oder Sterne zu basteln. Und ich möchte, dass Ihr es wenigstens an einem Abend schafft, mit Eurem Mann oder Freunden über den Weihnachtsmarkt zu schlendern.

Ob mir das gelingt?

Nein, das ist es ja - oder besser gesagt: ja, allmählich!

Und genau deshalb liegt mir dieses Thema so am Herzen. Selbst diese kleinen schönen Momente brauchen ein bisschen Vorlauf, Planung und Absprachen. Alles kein Problem, wir sind ja schließlich Profis im Umsetzen von Dingen! Und trotzdem rutscht es oft durch, weil wir nur mit Aufgaben beschäftigt sind, die scheinbar viel wichtiger sind.

Am vergangenen Wochenende war ich auf einem Workshop meiner großartigen Lehrerin Barbara Sher. Auf die Frage nach ihrem Wunsch sagte eine Teilnehmerin: "Mein Wunsch ist irgendwie abstrakt - es ist ein höherer Wunsch. Ich möchte gerne etwas Bedeutungsvolles tun". Barbara hat in Ihrem Leben als Coach, als Autorin, als Lehrerin so viel Bedeutungsvolles getan, dass ich über Ihre Antwort mehr als erstaunt war.

"Wenn ich "abstrakt" höre, gehen bei mir alle Alarmglocken an! Es ist nichts Schlechtes daran, wenn du etwas Bedeutungsvolles tun willst. Nur reicht es, wenn du für 2 Stunden am Tag etwas Bedeutungsvolles tust und den Rest der Zeit dich auch um dich kümmerst. Sonst kannst du irgendwann gar nichts Bedeutungsvolles mehr tun."

Kann man es besser ausdrücken?

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich nicht immer verausgabt habe. Mein Haushalt beispielsweise war schon immer eine einzige Katastrophe und diese Abschnitte unten an den Elternbriefen - die mit den Anfragen nach Kuchenspenden und ähnlichem - kamen schon immer bei mir auf den letzten Drücker zurück (manchmal auch gar nicht, aber der Kuchen war meistens dann doch da).

Und so manches Mal auf dem Weg zum Spielplatz überkam mich schon mal ein Gefühl von unendlicher Langeweile - bis ich wenigstens ein freundliches Gesicht zum Quatschen gefunden hatte. Ganz zu schweigen vom Lego bauen und Autos auf dem Teppich von A nach B fahren.

Aber, was mich wirklich begeistert hat, habe ich verfolgt - immer neue Ideen entwickelt, Kooperationen aufgebaut, geplant und durchgezogen - oft bis spät in die Nacht und ohne darauf zu achten, wie es mir gerade geht. Ich war mit den richtigen Methoden zu den falschen Zielen unterwegs.

Das ist heute anders - heute mache ich genau das, was mir leicht fällt und die unangenehmen Dinge wenigstens genau so, wie sie mir leichter fallen. Und es ist ähnlich - auch heute passiert es mir, dass ich durch diese richtigen Methoden viele neue Kapazitäten schaffe, die ich gleich wieder mit neuen Projekten fülle, statt schlicht mit Lebensfreude und Genießen von dem, was ich schon alles habe.

 Aber, wenn mir das mal wieder gut gelingt, passiert etwas ganz Erstaunliches: es färbt auf meine gesamte Umgebung ab. 

Meine große Tochter kommt mittags von der Schule, macht sich Musik an und fängt an, die Spülmaschine auszuräumen. Meine mittlere Tochter erzählt mir, dass sie sich immer einen Zeitplan macht, damit sie nach Schule und HA einer 9. Klasse G8 am Ende des Nachmittags noch eine Stunde machen kann, was sie will. Und mein jüngster Sohn kommt von der Grundschulbetreuung nach Hause und sagt, er möchte jetzt gerne mal ganz für sich sein.

Und dann finde ich mich am späten Nachmittag wieder - am Esstisch beim "Mensch Ärgere Dich Nicht" mit Tochter 17 und Sohn 8, alle werden gefühlte 25 mal von allen Seiten rausgeschmissen und der Name wird erstaunlicherweise trotzdem zum Programm.

Darf ich mal ganz ehrlich sein?

So viel Spaß macht mir das Spielen mit meinen Kindern erst, seit ich einen wunderbaren Ausgleich in meinen anderen Aufgaben gefunden habe: kein Pendeln zwischen Langeweile und Verausgaben, sondern eine Arbeit, die mich erfüllt und Methoden, die es mir leicht machen.


Jetzt mache ich es wie meine Tochter: erst eine Pause, dann noch 1 Stunde Dringendes und Wichtiges und heute Nachmittag mit meinem Sohn die Weihnachtspäckchen für die Hilfsaktion in der Schule packen (noch ein Elternbrief von vor 3 Wochen - und morgen  ist der letzte Tag - natürlich!) - denn dann habe ich heute Abend definitiv frei!


Ich wünsche allen eine schöne Woche - also meiner Zielgruppe und dem ganzen Rest der Welt natürlich auch!

Frau W aus F












Dienstag, 20. November 2012

Überförderung - oder: wie wir dafür sorgen, dass unsere Kinder das Richtige lernen

Hallo zusammen,

hatten Sie schon mal einen Hörsturz?

Ich auch nicht - Gott sei Dank -, aber eine Bekannte von einer Freundin. Sie ist Erzieherin. Sie liebt ihren Beruf und die Kinder ihrer Einrichtung und sie macht das wirklich, wirklich gut dort, sagt meine Freundin.

Ich kann mich erinnern, dass meine Freundin schon oft von dieser Einrichtung erzählt hat - von den tollen Erzieherinnen, von den tollen Projekten dort und der rundum guten Betreuung der Kinder.

Gestern nun stand meine Freundin dieser Bekannten gegenüber und hörte die andere Seite der Medaille - nicht zum ersten Mal: die Einrichtung ist chronisch unterbesetzt, eine Fortbildung jagt die nächste, Portfolios wollen geschrieben und Ausflüge wollen gemacht werden und jedes weitere Projekt wird auf die bisherigen einfach draufgepackt.

Wozu das Ganze bzw. wer verlangt das alles?

Klar, da gibt es Chefs und Chef-Chefs und oben drüber Stadtschulämter und Bildungspläne. Aber das scheint es nicht zu sein, so sieht es jedenfalls die Chefin der besagten Erzieherin. Wissen Sie, was die sagt? Sie sagt - und das deckt sich leider eins zu eins mit meinen Erfahrungen - sie sagt, es sind die Eltern, die unzufrieden sind, wenn das alles nicht stattfindet.

Warum machen das diese Eltern?

Weil sie es selbst nicht anders kennen in ihren eigenen Berufen: der Kunde ist König - na, dann bitte auch im Bereich Förderung von Vorschulkindern. Wie oft habe das schon gehört: "Also im Kiga XYZ ist das aber anders. Da gibt es Früh-Chinesisch und indisches Kochen, nicht zu vergessen das Zirkus-Projekt und die Wort-Wirbel-Maschine. Und außerdem hat der Kindergarten ABC auch noch Wellness-Angebote"

Nein, das ist nur leicht übertrieben! So ungefähr sieht das aus, was sich Leitungen und Erzieher so alles anhören müssen.

Also ich finde ja, ein Kindergarten, der Wellness-Angebote braucht, könnte erst mal alle CD-Spieler ausschalten, den Projekt-Plan entschlacken und alle warm anziehen - zum Rausgehen. Aber eine Kindergarten-Leitung könnte bei solch überzogenen Ansprüchen einfach mal Stellung beziehen - Stellung für das Personal und Stellung für die Bedürfnisse von Kindern.

Was würden die Kinder dabei lernen?

Die würden lernen, dass genug einfach genug ist, wie sich das anfühlt mit entspannten Erwachsenen und sie würden sich vermutlich beschweren, sobald Mami mit dem Terminkalender winkt.


Ich weiß gar nicht - welche Spalte muss man für sowas in dem Portfolio ausfüllen?

"Kompentenzbereich Lebensqualität" - gibts das?


Dann wünsche ich mal der Bekannten meiner Freundin langfristig gute Besserung - für alle!


Übrigens: die Stadt Frankfurt gibt gerade Unsummen für eine Werbekampagne aus. Sie suchen dringend Erzieherinnen !!


Na dann - eine schöne Arbeitswoche!

Frau W aus F








Donnerstag, 15. November 2012

Blackout, Lampenfieber, Prüfungsangst - oder: warum "Voice of germany" einfach alles richtig machen

Hallo zusammen,

ich erinnere mich noch gernau: da war dieser kleine Raum, der Notenständer gegenüber vom Tisch der Prüfungskommision, an diesem widerum 3 süffisant grinsende Dozenten und davor sitzend auf dem Boden eine kleine Gruppe von derzeitigen Studenten. Es waren vielleicht 10 Personen im Raum - statt 1000 im Saal + Mio. vor den Bildschirmen - , es ging um keinen Traum - es ging um eine schlichte kleine Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule, aber der Adrenalinspiegel war vergleichsweise hoch.

Ich war Anfang 20 und tat, was alle tun: ich tat so, als ob. Ich tat so, als wäre ich hochkonzentriert bei der Sache und vor allem alles, nur nicht nervös. Ich hatte einen wichtigen Teil meiner Noten vergessen - normalerweise kein Problem - ich konnte ja sowieso alles auswendig. Aber nicht da - da hatte ich einfach ein Blackout.

Ich bin durchgefallen - wenigstens in dieser Prüfung.

Heute, über 20 Jahre später, sitze ich wahlweise mit der einen oder anderen Teenie-Tochter im Voice-Fieber auf dem Sofa und bin einfach nur begeistert: klar, die Leute sind gut - richtig gut; und klar: die Coaches sind nett - richtig nett. Aber da steckt noch mehr dahinter: The Voice hat ein durch und durch menschenfreundliches Konzept und zwar weit über die großartigen Blind Auditions hinaus.

Da ist der Moment, wo die Künstler zum ersten Mal im Casting-Tempel ankommen. Sie werden warmherzig und neugierig empfangen und begrüßt vom Moderator höchst selbst. Dann gibt es diverse Kurzinterviews, eine Extra-Lounge für den mitgebrachten Fan-Club und diesen einen Moment unmittelbar vor dem Auftritt. Bevor diese schwere Eisentür von immer dem gleichen Türsteher geöffnet wird, hört man die Sänger und Sängerinnen noch etwas sagen - so sie denn wollen.

Sie reden von Nervosität und Angst und Lampenfieber und Adrenalin - genauer: sie reden erst von Nervosität, aber dann von Neugier, sie reden von Angst, aber dann von Auftrittslust, sie reden von Lampenfieber, aber dann von "ich will das Ding gewinnen" und sie reden von Adrenalin und anschliessend von "jetzt rock ich die Bühne!".

Bis vor kurzem habe ich das nicht verstanden: "Könnt ihr TV-Fuzzis die nicht einfach mal in Ruhe lassen - so unmittelbar vor dem Auftritt? Müsst ihr die ausgerechnet jetzt fragen, wie sie sich fühlen?", habe ich mir gedacht - manchmal sogar laut.

Ja, das müssen sie und zwar aus gutem Grund:

die Nervosität, die Angst, das Lampenfieber, das Adrenalin - die sind alle da - sowieso. Aber nur, wenn wir das zumindest vor uns selber zugeben, kann daraus das richtige Premierenfieber mit allen positiven Nebenwirkungen werden.

Was passiert also? Die SängerInnen hören diese Frage, beantworten sie ehrlich - alles andere käme sowieso unglaubwürdig übern Sender - und müssen plötzlich lachen. Und dann - dann gehen sie raus durch diese schwere Eisentür auf die ganz große Bühne und singen so, dass man es manchmal gar nicht glauben kann.

Und hinterher?

Hinterher werden sie von liebevollen Menschen wieder in Empfang genommen - erst auf der Bühne und dann backstage - oder wie das heißt (da war ich noch nie, leider).

Da kommt mir gerade eine großartige Idee:

könnte man nicht Professoren an Musikhochschulen zwangsverpflichten, sich diese Sendung anzusehen, bevor es in die nächste Runde von Aufnahmeprüfungen geht?

Ich finde, da sollte ich dran bleiben - ich berichte!


Und jetzt geh ich gucken - the Voice - es lebe der Festplattenrecorder!

Eine schöne restliche Woche,


Frau W aus F




Sonntag, 4. November 2012

To-Do-Listen die Nachlese - oder: der 1. Schneespaziergang gehört mir

Hallo zusammen,

was passiert, wenn man 8 Familienmütter auf das Thema To-Do-Listen in der Vorweihnachtszeit loslässt?

Es ensteht eine nette, lebhafte Runde, konstruktiver Austausch, angenehme Atmosphäre, schnelles Vetrautsein, Offenheit, Engagement, Wertschätzung und es wird lustig - so ist es jedenfalls auf den Feedback-Bögen zu lesen, die mir die Teilmehmerinnen im Anschluss an unseren gemeinsamen Frauenabend ausgefüllt haben.

Puh - wenn die wüssten!

Ich war vorher so nervös, dass ich tagelang keinen einzigen konstruktiven Gedanken zu diesem Abend fassen konnte. Irgendwie habe ich immer diese Runde vor mir gesehen, die sich genau so austauscht - aber keinen einzigen theoretischen Input in 3 gerade Sätze am Stück packen können.

Dabei ist das doch mein Lieblingsthema! Im Normalfall kann ich darüber zur Not stundenlang referieren. Und hier: nichts ging, bis heute 3 Stunden vorher.

Dann die Blitzaktion, noch 3-4 Karteikarten zu beschreiben mit dem guten Gefühl: ja, das ist genau das, was ich vermitteln möchte. Kaum hatte ich die ersten paar Worte gesprochen, musste ich leider feststellen, dass besagte Karteikarten irgendwo sein mussten - nur nicht hier in diesem Raum!

Auch das, was da drauf stand, war einfach weg - die gesamte Theorie weg aus meinem Hirn! Ich vermute, genau da gehörte sie auch hin. Jedenfalls haben meine Teilnehmerinnen offensichtlich genau das mitgenommen, was ich mir für sie gewünscht hatte: jede genau das, was sie wirklich umsetzen möchte.

Was das ist, gefällt mir so gut, dass ich es einfach hier zitieren möchte:

*mir mehr Zeit für mich nehmen
*ich lass mich nicht so stressen
*was ich tue, mit Genuß tun
*eine "Das-muss-ich-jetzt-erledigen-Situation" in eine "Das-mache-ich-jetzt, weil-es-mir-Spaß-macht-Situation" wandeln
*ich kann gut so weitermachen wie bisher, da größeres Zeitfenster
*für fast alles gibt es eine Idee/Lösung (Anmerkung von meiner Seite: an dem "fast" arbeiten wir noch ;)
*der 1. Schneespaziergang gehört mir

Wenn also nicht dazwischen kommt, sitzt eine Teilnehmerin 4-5 Tage vor Weihnachten bei Rotwein und schöner Musik beim Geschenke einpacken mit Weihnachtsgefühl. Eine andere ein paar Tage früher beim Schreiben von Weihnachtskarten in ähnlicher Atmosphäre und die nächste gönnt sich eben besagten 1. Schneespaziergang - auch, wenn der Rest der Familie einfach nicht aus dem Haus will.

Und damit eben dieser Rest auch zu seinen High-Lights in der Vorweihnachtszeit kommt, wurde die erprobte Idee der Familien-Wunschliste an der Küchentür gleich erweitert: um eine ähnliche mit Wunsch-Events für die einzelnene Familien-Mitglieder.

Und wer einfach mal gemütlich auf dem Sofa sitzen möchte, darf diesen kleinen Wunsch den Kids gerne auch vermitteln und alles andere für diese Zeit einfach ausblenden.

Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, was aus diesen kleinen und großen Wünschen geworden ist. Ich freue mich, wenn ich die Runde im neuen Jahr am 20. Jan. wieder sehe - dann gehts um Vorsätze, die die Welt nicht braucht. Und spätestens dann greifen wir das "fast" noch mal auf und finden auch dafür eine Idee.


Danke an alle meine Teilnehmerinnen für den schönen Abend. Und: Danke, danke, danke an alle meine tollen KollegInnen und meine liebe Familie, die mich durch diverse Höhen und Tiefen rund um diesen ersten Frauenabend begleitet haben.


Morgen ist Montag - da nehme ich mir frei und hänge Familien-Wunschlisten auf - freue mich schon!

Eine schöne Woche euch allen,


Frau W aus F