Sonntag, 19. Mai 2013

"Chefin, wohin kommt?" - oder: wie man einen Umzugstag gegen alle Prognosen überlebt

Hallo zusammen,

ja, wir sind jetzt tatsächlich umgezogen mit Mann und Maus und Klavier und der gesamten Perry Rhodan-Sammlung von meinem Mann. Und ja, jetzt gibt es keine Ausreden mehr, sondern ab und zu wieder Amüsantes und Hilfreiches rund um Familien-Alltag und den ganzen Rest!

Vor etwa 2 Jahren schrieb ich mal einen Artikel über das Packen für Familienurlaube. Damals habe ich die noch nicht schlussendlich verifizierte Theorie aufgestellt, dass sich die Menschheit vermutlich in genau 2 Gruppen aufteilen lässt - die mit Horror-Szenarien rund ums Urlaubs-Packen und die anderen. (Wir gehörten bis zu diesem Zeitpunkt natürlich zur ersten Gruppe!)

Nun also haben wir für den Umzug alles eingepackt - also fast alles, wenn man mal von den Unmengen an Kram absieht, für die sich noch nicht mal das Aufbauen eines Umzugskartons lohnt. Davon sind immerhin 2/3 in die ewigen Jagdgründe eingegangen - das restliche Drittel in die ewigen Umzugskartons, die man aus guten Gründen gar nicht erst wieder auspackt.

In dieser schweren Zeit haben mir meine beiden großen Töchter geholfen - vor allem mit ihren vielen frechen Kommentaren und ziehmlich guter Musik, aber auch mit allem anderen und vorher meine Freundin mit der Initialzündung zum Packen. Nicht zuletzt aber die Aussicht darauf, dass der Tag X in ganz professionellen Händen liegen würde. Wie professionell, war mir da noch gar nicht klar.

Sie kamen zu siebt- am Samstagmorgen um halb acht! Einen nannten sie Herkules - ja, wirklich - der Name war auch Programm, aber jeder einzelne hatte seine ganz eigene Aufgabe und war topp darin. Und schon wieder hatte ich die Gelegenheit zu erleben, wie großartig ein Team arbeiten kann:

der Fahrer und Chef der Truppe machte die gesamte Logistik, ein anderer war für jegliche Arten von Montagen und die gute Laune zuständig, Herkules - naja, ist ja klar - und die anderen packten geschickt an, wo es gebraucht wurde.

Man fragt sich, welchen Job man da selbst noch hat! Meine Idee war Kaffee kochen und Brötchen schmieren - was wir dann auch schön untereinander aufteilten. Die Möbelpacker waren sehr zufrieden mit uns und wir mit denen.

Daneben hatte ich dann noch den Spezialauftrag, alle nicht markierten Teile den richtigen Zimmern zuzuordenen. Und so fand ich mich in unserer neuen Küche zwischen Kaffeemaschine, Kisten und Co immer wieder unterbrochen von dem schönen Satz: "Chefin, wohin kommt?"

Und ich antwortete ebenso kurz und bündig: "Keller", denn der Kollege stand schon mit dem nächsten Teil in Warteschleife und die waren zufrieden!

Und wie ich da so stand und abwechselnd "Keller" und "Hobbyraum"sagte, denn das sind gute Plätze für Gegenstände ohne klare Adresse, da dachte ich so bei mir: was kann das Leben als Führungskraft doch so einfach ein - zielgerichtete Frage - zielgerichtete Antwort - machen lassen und Kaffee kochen!


Jetzt bin ich meinen Titel schon wieder los. Der Familienalltag hat uns alle wieder und niemand nennt mich mehr Chefin - was eigentlich schade ist! Seit dem träume ich manchmal davon, dass eines meiner Kinder auf ein einziges gesprochenes Wort so reagiert wie unsere Möbelpacker: machen - und zwar ohne Diskussion!

Dafür habe ich aber mal wieder etwas fürs Leben gelernt - besser: ich habe es woanders gelernt und hier erfolgreich angewendet:

Aufgaben, denen man sich einfach nicht gewachsen fühlt, gibt man am besten in gute Hände
Teams funktioneren super, wenn jeder das macht, was ihm am leichtesten fällt
langwierige Diskussionen und demokratische Entscheidungen sind nicht immer optimal - besonders nicht mit einem Klavier auf der Schulter...

...ach, da fällt mir doch Loriot ein "Ein Klavier, ein Klavier!" - auch mit Möbelpackern übrigens :)

Während wir nun unseren Umzug über die Bühne gebracht haben, hatte ich leider auch keine Gelegenheit, über den aktuellen Stand meines Dream Teams zu berichten. Was aus diesen 6 unterschiedlichen Frauen, ihren Projekten und vor allem dem Dream Team selber geworden ist, erzähle ich demnächst hier.

Bis dahin eine schöne kurze Woche -


Frau W aus F


Mittwoch, 1. Mai 2013

Sendepause - oder: was man von Mark Twain alles lernen kann

Hallo zusammen,

ach, wie gerne würde ich jetzt eine Runde aus den ganz gewönlichen Dramen des Lebens berichten, um schließlich zu irgendeinem Schluss zu kommen, der möglichst vielen möglichst viel weiter hilft.

Aber - es geht nicht! Mark Twain ist Schuld:

"Gäbe es nicht die letzt Minute, es würde nie etwas fertig!"

Schlau ist er und die Konsequenz sind...Deadlines.

Bei uns sind es gerade Deadlines zum renoviert haben, Deadlines zum Möbel besorgt haben, Deadlines zum Möbel aufgebaut haben, Deadlines zum gepackt haben, Deadlines zum Einholen von Infos bei irgendwelchen Ämtern (ich vergaß zu erwähnen: wir ziehen um - mit 5 Personen, 1 Klavier, gefühlten 12 Bücherregalen, einem Fussballtor, 6 Fahrrädern...)
Deadlines für Mathearbeiten in der 2. Klasse, Deadlines...

Eben - und deshalb ist hier für die nächste Zeit Sendepause - leider!!

In diesem Sinne - ein schönes Leben noch oder so ähnlich!



Frau W aus F - alias Anne 007 ;) 
(versucht in dem Fall erst mal die kleine Welt zu retten - über die große verhandeln wir dann noch mal!)


P.S.: Von Mark Twain kann man natürlich noch mehr lernen, aber das ist eine andere Geschichte und die erzählen wir ein anderes Mal!